Österreich ist seit vielen Jahren das Bahnland Nr. 1 in der EU. Das heißt, nirgendwo in der Europäischen Union fahren die Menschen pro Kopf so viel mit der Bahn wie in Österreich. Das galt vor der Pandemie und auch während der letzten beiden Jahre, wenngleich auch die ÖBB in der COVID-Zeit einen deutlichen Fahrgastrückgang hinnehmen musste. Doch diese Zeit ist vorbei! Aktuell steigen so viele Menschen in die Züge der ÖBB ein, wie noch nie zuvor. Bereits im April 2022 lagen die Fahrgastzahlen über dem Vergleichsmonat aus dem bisherigen Rekordjahr. Im Mai wurden die Zahlen aus 2019 im Fernverkehr sogar um 10% übertroffen. Und der Trend geht weiter zu mehr Fahrgästen - Bahnfahren boomt also und das ist auch gut so!
Einziger Wermutstropfen bei dem Erfolg: Unsere Züge sind – insbesondere an den Wochenenden und zu den Stoßzeiten – derart ausgelastet, dass ohne Reservierung nicht immer jedem Fahrgast ein Sitzplatz garantiert werden kann. Deshalb raten die ÖBB auch allen Kund:innen, die ganz sicher mit ihrem Wunschzug unterwegs sein wollen, zu einer Sitzplatzreservierung. Damit ist die Mitnahme garantiert und einer entspannten Zugfahrt ins Wochenende oder in den Urlaub steht nichts mehr im Wege!
Fakt ist ... Wenn Sie einen garantieren Sitzplatz in einem bestimmten Fernverkehrszug haben wollen, dann raten wir unbedingt zu einer Reservierung. Eine Reservierungs-pflicht planen die ÖBB aber auch in Zukunft nicht einführen.
Der Grund für die stark frequentieren Fernverkehrszüge der ÖBB liegt übrigens nicht nur an der neuen Lust am Bahnfahren, sondern auch daran, dass Österreich – im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern – ein so genanntes „offenes Zugsystem“ hat. Das heißt, die ÖBB unterscheiden nicht zwischen Fernverkehrszügen und Zügen, die im Nah- und Regionalverkehr unterwegs sind. Oder noch konkreter: mit demselben Zugticket kann man in Österreich in jeden ÖBB-Zug einsteigen: ganz egal ob REX, Cityjet, Railjet oder Eurocity.
Damit unterscheiden wir uns wesentlich von Ländern wie Frankreich, Deutschland, England oder auch Italien. In all´ diesen Ländern sind für die schnellen Fernverkehrs¬verbindungen – also dem Pendant zu unserem Railjet – jeweils eigene Tickets zu lösen, die auch nur in diesen Zügen gelten. Pendler:innen und Schüler:innen oder Fahrgäste mit Verbundkarten sitzen in den genannten Ländern deshalb nicht mehr in Fernverkehrszügen, sondern dürfen mit ihren Tickets ausschließlich die Nahverkehrsverbindungen nützen.
Und warum regeln wir das bei den ÖBB nicht auch so? Nun, einer der Gründe für den Erfolg der Bahn in Österreich – Stichwort Bahnland Nr. 1 In der EU – ist das gute Angebot an Zugverbindungen. Vom Frühverkehr bis spät in den Abend stehen in Österreich so viele Züge zur Verfügung, dass es kaum noch zu längeren Wartezeit auf den Bahnhöfen kommt.
Nehmen wir das Beispiel St. Pölten. Zwischen Wien und Niederösterreichs Landeshauptstadt fahren zu Spitzenzeiten bis zu acht ÖBB-Züge pro Stunde. Vom Rex über den Cityjet-Express bis zum Railjet bzw. dem Railjet-Express. Und jeder Fahrgast kann jeden dieser Züge nutzen. Und das gilt nicht nur im Osten Österreichs. Ganz ähnlich ist es beispielsweise auch in Vorarlberg: So verkehren auf der Strecke von Bregenz nach Feldkirch pro Stunde vier Züge, darunter auch schnelle Railjets. Und genau dieses breite Angebot an Zugverbindungen macht Zugfahren in ganz Österreich auch so attraktiv.
Fakt ist ... Die ÖBB stehen für ein offenes Zugsystem. Das heißt, jede Kundin und jeder Kunde kann mit einem Ticket grundsätzlich alle Züge des Regional-, des Nah- und des Fernverkehrs nutzen. Weil dadurch die Gesamtzahl der Verbindungen deutlich größer ist als in anderen Ländern und Zugfahren damit attraktiver wird, werden die ÖBB dieses System auch in Zukunft aufrechterhalten.