Lärmschutz am Fahrzeug: Leisere Züge im Güterverkehr

Leise Bremstechnologien sind im Schienengüterverkehr die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung der Schallemissionen: So können wir Geräusche unmittelbar an ihrer Quelle bekämpfen. Je glatter die Räder und Schienen, umso leiser sind die Rollgeräusche.

EU-Logo Co-financed by the Connecting Europe Facility of the European Union

 

Bisher kamen Grauguss-Bremsen im Güterverkehr zum Einsatz. Diese haben allerdings den Nachteil, dass sie beim Bremsvorgang die Räder aufrauen. Die neu entwickelte Flüsterbremse mit Bremsbelägen aus Kunststoff oder Keramik tut dies nicht und kann damit helfen, die Rollgeräusche der Wagons um etwa 10 dB zu reduzieren, was für das menschliche Ohr einer Halbierung des Lärms entspricht.

In der ÖBB-Gütertochter Rail Cargo Group werden alle in Betrieb befindlichen Güterwagen mit leisen Bremsen ausgestattet, derzeit sind über 90 Prozent umgerüstet. Der Tausch erfolgt während der laufenden Instandhaltung.

Initiative Leise Gleise: Umrüstung auf leise Bremsen

Die ÖBB Rail Cargo Group setzt alles daran, den Schienengüterverkehr leiser zu machen und stattet alle ihre in Betrieb befindlichen Güterwagen mit neuen, leisen Sohlen aus. Die Laufflächen bleiben glatter und die Rollgeräusche werden somit entscheidend leiser. Güterzüge klingen dann fast um die Hälfte leiser als herkömmliche Wagen. Im März 2018 wurde mit dem Umbau begonnen und 2023 soll die Umrüstung fertig sein.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    ÖBB Rail Cargo Group – Initiative Leise Gleise: Umrüstung der Güterwägen auf leise Bremssohlen

    Video, Musik im Hintergrund

    Textinsert: Umrüstung auf leise Bremsen – Retrofitting with silent brakes

    Ein Güterwagen wird in eine Wartungshalle gebracht. Ein Mechaniker tauscht Teile des Bremsapparates aus.

    Textinsert: Co-financed by the Connecting Europe Facility of the European Union.

     

Güterzug mit Containern

EU fördert leise Waggons

Auch die Europäische Union fördert die schallmindernden Bremsen für Güterwagen. Im Detail wurden durch die „Connecting Europe Facility“ (CEF) der EU-Kommission im Zeitraum von 2019 bis 2023 rund 3,3 Millionen Euro den beiden ÖBB-Konzerntöchtern Rail Cargo Austria und Rail Cargo Hungaria zur Verfügung gestellt. Die Mittel sollen die Umrüstung von 11.200 Waggons unterstützen. Das von der EU mitfinanzierte Umrüstprojekt startete wie vorgesehen am 1. Mai 2019 und läuft noch bis zum 31.12.2023.

Der Fonds Connecting Europe soll strategische Investments in den Bereichen Verkehr, Energie und Digitalisierung fördern. Über das CEF Programm wurde die europäische Verkehrsinfrastruktur seit 2014 mit 23,7 Mrd. gefördert, wovon der Löwenanteil an den Bahnsektor geht.