Fakt ist: Das Pensionsalter der ÖBB-Mitarbeiter:innen steigt seit Jahren fortlaufend an.

Die ÖBB-Pensionen sind immer wieder Teil einer sehr emotional geführten, öffentlichen Debatte. Dabei geht es immer um zwei zentrale Punkte: die Pensionszahlungen des Bundes für die ÖBB-Beamt:innen (kurz die sogenannten Alteisenbahner:innen) und das Pensionsantrittsalter.

Fakt ist … Die ÖBB haben in den vergangenen Jahren umfassende Maßnahmen zur Optimierung des Pensionsmanagements gesetzt – so haben die ÖBB bereits kurz nach der Ausgliederung auf Basis des Bundeseisenbahngesetzes 1992 das Sonderpensionsrecht für neu eingetretene Mitarbeiter:innen abgeschafft. Das Alter der Pensionsantritte erhöht sich laufend und nähert sich immer weiter dem ASVG-Durchschnitt an. RH Empfehlungen aus dem Jahr 2015 zu diesem Thema haben die ÖBB vollinhaltlich umgesetzt.

Das Pensionsantrittsalter steigt und steigt

Im Jahr 2016 haben 186 Mitarbeiter:innenihre altersbedingte Pension angetreten. Das Durchschnittsalter dieser altersbedingten Pensionierungen betrug dabei 60,2 Jahre und hat sich gegenüber dem Jahr 2013 um mehr als ein Jahr erhöht. Zum Vergleich dazu liegt das Antrittsalter für ASVG-Versicherte mit 61,6 Jahren nur knapp darüber.

Es treten jedoch nur knapp 2/3 der ASVG-Versicherten ihre Pension direkt aus einem aktiven Beschäftigungsverhältnis an, das restliche Drittel zum Beispiel aus der Arbeitslosigkeit. Für ÖBB-Bedienstete ist ein altersbedingter Pensionsantritt im Gegenzug immer nur aus einem aktiven Dienstverhältnis her möglich.

Das Durchschnittsalter der ÖBB-Beamt:innen ist mit knapp 52 Jahre vergleichsmäßig sehr hoch. Deshalb wird es in den kommenden Jahren zu einem weiteren Anstieg der altersbedingten Pensionierungen kommen.

Noch einmal zusammengefasst:

  • 2016 traten 186 Mitarbeiter:innen ihren altersbedingen Ruhestand an.
  • Das Durchschnittsalter beträgt dabei 60,2 Jahre (im Vergleich ASVG: 61,6 Jahre).
  • Das Pensionsantrittsalter ist seit 2013 um mehr als ein Jahr angestiegen.
Grafik zu "Alterbedingte Pensionierungen"

Die Zahl der krankheitsbedingten Pensionierungen bleibt stabil

486 Personen haben im Jahr 2016 die ÖBB aufgrund von krankheitsbedingtem Ruhestand verlassen. Die Zahl liegt im Durchschnitt der letzten Jahre und hat sich im Vergleich zur Situation 2006 um die Hälfte reduziert. Auch das Durchschnittsalter für krankheitsbedingten Ruhestand konnte auf 54,4 Jahre angehoben werden und ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Jahre gestiegen. Im Vergleich zu ASVG-Ruhestandsversetzungen konnte man somit das Antrittsalter weiter angleichen: dort liegt das Durchschnittsalter bei 55,3 Jahren.

Seit 2012 konnten außerdem rund 200 Personen aus dem vorübergehenden, krankheitsbedingten Ruhestand wieder in den Dienst gesetzt werden. Auch hier der Vergleich zum ASVG: hier gibt es seit 2014 für ab dem 1.1.1964 geborene keine befristete Invaliditätspension mehr, sondern Rehabilitationsgeld. Diese Personen sind nicht mehr Teil des Pensionsmonitorings und senken somit das Pensionsalter im ASVG. Sie verursachen aber trotzdem Kosten für die öffentliche Hand – unter einer anderen Kostenstelle. Entfernt man diese Personen aus der Rechnung, wäre das ÖBB-Antrittsalter sogar höher als im ASVG.

Noch einmal zusammengefasst:

  • 2016 haben 486 Personen den krankheitsbedingten Ruhestand angetreten.
  • Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten aus dem vorübergehenden, krankheitsbedingten Ruhestand wieder reaktiviert werden.
  • Das Durchschnittsalter für krankheitsbedingten Ruhestand liegt 2016 bei 54,4 Jahren und somit 1,1 Jahre über dem Jahr 2015.
Grafik zu "Krankeitsbedingte Pensionierung"

Maßnahmensetzung als verantwortungsvolles Unternehmen

Die ÖBB sind sich ihrer Verantwortung als Unternehmen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewusst. Besonders die Kolleginnen und Kollegen mit jahrelanger Erfahrung leisten einen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens. Dem tragen wir mit flexiblen Alterszeitmodellen, altersgerechter Teilzeitarbeit (Projekt „Arbeit und Alter“), einem ausführlichen betrieblichen Gesundheitsmanagement und Wiedereingliederungsprogrammen für Langzeitkranke Rechnung.

Ruhestandsversetzungen aus organisatorischen Gründen (sogenannte „Frühpensionierungen“) gibt es schon seit 2012 nicht mehr.

Alle Empfehlungen des Rechnungshofes wurden umgesetzt

Im März 2015 hat der Rechnungshof eine umfassende Prüfung des Pensionssytems der ÖBB durchgeführt und mehrere Handlungsempfehlungen ausgesprochen. In seinen Ausführungen bezieht sich der Rechnungshof auf Regelungen des Bundesbahnpensionsgesetzes (BB-PG) aus dem Jahr 2001: dieses Gesetz kommt jedoch bei neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit über 23 Jahren nicht mehr zur Anwendung.

Fakt ist … Bereits kurz nach der Ausgliederung auf Basis des Bundesbahngesetzes 1992 haben die ÖBB das Sonderpensionsrecht für neue Bedienstete abgeschafft. Für alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach dem 1. Jänner 1995 aufgenommen wurden, gelten vollinhaltlich die Pensionsregelungen des ASVG.

Grafik zu "ÖBB Pensionen vs. ASVG Pensionen"

Aufgrund dieser dienstrechtlichen Änderung ist die Zahl der dem Sonderpensionsrecht unterliegenden MitarbeiterInnen von rund 58.000 auf heute 21.500 gesunken. Da es sich bei diesen Personen de facto um Bundesbeamtinnen und –beamte handelt, ist deren Status auch nicht durch die ÖBB beeinflussbar.

Noch einmal zusammengefasst:

  • Die ÖBB haben sämtliche Handlungsempfehlungen des Rechnungshofs zum Pensionssystem aus dem Jahr 2015 umgesetzt.
  • Der Rechnungshof bezieht sich in seinen Ausführungen auf ein Gesetz, das bei den ÖBB schon seit über 23 Jahren nicht mehr aktiv zur Neuanwendung kommt
  • Sämtliche neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit 1995 unterliegen vollinhaltlich den ASVG-Pensionsregelungen

Karriere bei den ÖBB: Die nächste Generation der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner wird gesucht

Die ÖBB stehen vor einem großen Umschwung und gravierenden Veränderungen: in den nächsten Jahren werden knapp 13.000 Personen aus Altersgründen oder aufgrund natürlicher Fluktuationen das Unternehmen verlassen. Das Unternehmen steht somit vor einem Generationenwechsel: bereits heute beträgt das Durchschnittsalter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 46 Jahre.

Wir begleiten diesen Prozess aktiv – gerade in den Berufsbildern Buslenkerin und Buslenker, Lokführerin und Lokführer, Zugbegleiterin und Zugbegleiter, aber auch vielen anderen, vor allem den technischen Berufen werden in den nächsten Jahren tausende neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

  • Alle offenen Stellen finden Sie in der ÖBB Berufsbörse
  • Die ÖBB bieten eine Vielzahl an verschiedenen Berufsbildern an. Eine Übersicht dazu liefern die Videoportraits unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Grafik zu "Die nächsten Generationen"