Die kleinen Unterschiede – Unsere vielfältige Gesundheit 2.0

Nachbericht zur Veranstaltung mit Podiumsdiskussion und Breakout-Räumen

Am 19. Oktober 2022 diskutierten rund 50 Kolleg:innen mit

  • Gertraud Turu Stadler (Leitung Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité - Universitätsmedizin Berlin)
  • Oliver Bernecker (Chief Medical Officer bei den ÖBB)
  • und Andrea Brunner (Geschäftsführerin der AIDS Hilfe Wien).

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Divörsity-Aktionstage und der zweiten Gesundheitskampagne (die u.a. auf das Thema Gesundheitsvorsorge aufmerksam macht und dabei auch auf geschlechtsspezifische Unterschiede eingeht) statt. Die wichtigsten Statements und Tipps haben wir hier für euch wieder zusammengefasst.

Gesundheitsvorsorge und -prävention

Im Rahmen der Podiumsdiskussion war Präventionsarbeit ein zentrales Thema/Schlagwort. In diesem Zusammenhang wies Andrea Brunner auf folgendes Angebot hin: „Wir bieten ein geschlechtersensibles und altersgemäßes Aufklärungsangebot an. Hierbei geht es nicht nur um HIV und AIDS, sondern auch um andere übertragbare Infektionen und Informationen rund um das Thema Sex“. Gleichzeitig verwies Andrea Brunner auf die Kampagne „Lust auf Reden! Gemeinsam für sexuelle Gesundheit“, welche auch in einem Breakout-Raum näher betrachtet wurde. Zudem konnten die Kolleg:innen an zwei weiteren Breakout-Räumen teilnehmen, in welchen sie sich entweder zum Thema Frauen- oder Männergesundheit auseinandersetzten.

Sex ist gesund

Ebenfalls kam in der Podiumsdiskussion die Frage auf, ob Sex gesund ist. Gertraud Turu Stadler, Professorin für geschlechtersensible Präventionsforschung, beantwortete diese Frage folgendermaßen: „Ja, Sex ist sehr gesund. Jedoch sollte beachtet werden, dass bei auftretenden Problemen beim Sex (wie z.B. Erektionsstörungen) diese zugleich auch Symptome für Erkrankungen sein können und sich Personen daher durchchecken lassen sollten.“ Darüber hinaus brachte Gertraud Turu Stadler ein, dass "erfüllte Beziehungen sehr gut für unsere Gesundheit" sind und sich problematische Beziehungen wiederum negativ auswirken können. „Ab spätestens der Pubertät werden die Geschlechterunterschiede in der Medizin sehr relevant", so die Medizinerin zu einer weiteren Fragestellung.

Neuer Chief Medical Officer bei den ÖBB

Der neue Chief Medical Officer, Oliver Bernecker, brachte sein vielfältiges Wissen (u.a. zur Herzchirurgie, Gendermedizin, psychischen Gesundheit) in die Diskussion ein. So zeigte er zum Beispiel auf, dass sich die geschlechtersensible Medizin noch in den Kinderschuhen befindet und wies u.a. auch darauf hin, dass Burnout-Symptome sehr unterschiedlich sind. In diesem Kontext verwies er auch auf das breite Unterstützungsangebot der ÖBB (wie z.B. die psychologische Hotline), welches für alle Mitarbeiter:innen der ÖBB von den Gesundheitsmanager:innen bereitgestellt wird. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Firmen präventiv im Gesundheitsmanagement tätig sind“, so Bernecker zu den vielfältigen Präventionsangeboten innerhalb der ÖBB.