Online-Frauennetzwerktreffen

Beim Frauennetzwerktreffen am 30. November ging es um Erfindungen und Innovationen. Denn: Österreich liegt bei der Bahntechnologie weltweit ganz an der Spitze, was die Dichte an Erfindungen betrifft.

Bild mit Vortragenden

Beim Frauennetzwerktreffen am 30. November 2020 haben wir mit Mariana Karepova (Präsidentin des Österreichischen Patentamtes), Anna Iarotska (Gründerin des Wiener Startups „Robo Wunderkind“), Tanja Kienegger (Geschäftsbereichsleiterin Energie, ÖBB-Infra) und CFO Arnold Schiefer über die Rolle und Innovationskraft der ÖBB diskutiert.

Innovationsmotor Bahn

2019 wurden beim Österreichischen Patentamt 2.750 Erfindungen patentiert. „Die Mehrzahl dieser Patentanmeldungen betreffen die (mehrheitlich eher technische) Produktentwicklung“, so Mariana Karepova. Unsere Vorstellung vom einsamen Menschen, der in der Garage – a la Daniel Düsentrieb – stundenlang an Erfindungen tüftelt, entspricht nicht der Wirklichkeit. „Innovationen werden in Teams vorangetrieben“, bestätigt die Präsidentin. Ein besseres Beispiel als Daniel Düsentrieb gibt da schon Hedy Lamarr mit George Antheil ab, die gemeinsam das Frequenzsprungverfahren erfanden, das heute in der Kommunikationstechnik bei Bluetooth zur Anwendung kommt.
Teamarbeit war es auch beim ÖBB-Vorzeigepatent railpower box. Die railpower box ist die digitale Schnittstelle für die Energiedatenerfassung und Abrechnung. Sie erfasst die Wirkarbeit, die Blindarbeit und die Position des Triebfahrzeugs und übermittelt sie an die Bodenstation (DCS). Die abrechnungsrelevanten Daten werden im Fünf-Minuten-Takt ermittelt. Zusätzlich kann die railpower box auch Energie- und Positionsdaten als zweites Lastprofil ausgeben. „Diese Daten sind die Basis für die Energieeffizienz“, so die Chefin des Bereichs Energie bei der Infrastruktur AG stolz. Tanja Kienegger: „Mittlerweile wird die railpower box von über 40 Eisenbahnunternehmen in Europa eingesetzt.“

Für Technik begeistern

Robo-Wunderkind ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kinder und Jugendliche für Entwicklungen und Innovationen begeistert werden können. „In der Toolbox befinden sich technische Bestandteile. Wie diese zusammengesetzt werden, darüber entscheiden die Kinder selbst“, so die mehrfach ausgezeichnete Start-up-Gründerin Anna Iarotska. Ihr Anliegen: Die Technik sollte für Mädchen wie Buben möglichst ohne Barrieren zugänglich sein. Der Verkaufserfolg gibt ihr Recht. Anna Iarotska: „Die Kinder eignen sich die Technologie selbstständig an, bauen unterschiedliche Roboter und dort, wo es noch hakt, unterstützen wir gerne mit gendersensibler Didaktik.“

Ausprobieren und mutig sein

Wir wollen gemischte Teams. Der Appell von CFO Arnold Schiefer war unmissverständlich: „Wir wollen mehr Frauen für den Einstieg in unseren Konzern begeistern und unterstützen gerne beim Umstieg.“ Dazu gehört auch, sich technische Jobs selbstbewusst zuzutrauen und die Laufbahn erfolgreich zu gestalten. Die ÖBB-Infrastruktur hat 2020 den FKI etabliert und verbessert sämtliche Prozesse, die letztendlich, so Vorständin Silvia Angelo, „allen Kolleg:innen zugutekommen.“ Das macht Mut. Und manchmal braucht es eben auch eine zusätzliche Portion Mut – zum Beispiel, wenn es um Bewerbungen geht. CFO Schiefer: „Ich lade alle Kolleginnen ein, sich für die ausgeschriebenen Stellen zu bewerben.“ Wir wollen dazu gerne gemeinsam informieren und kommunizieren.