ÖBB-Netzwerktreffen: Digitalisierung ist in vollem Gange

Moderne Technologien sind allgegenwärtig und prägen zunehmend die Industrie: Die Industrie wird digital. Die vierte industrielle Revolution (kurz Industrie 4.0.) ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Digitalisierung von Produkten, Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten - und macht auch vor der ÖBB nicht Halt.

Patricia Neumann, Generaldirektorin IBM Österreich, und Gerold Kathan (ÖBB-Holding AG), verantwortlich für die konzernweite Digitale Strategie und Transformation im ÖBB Konzern, diskutierten mit 50 Kolleginnen zum Thema Digitalisierung der Arbeitswelten und den Chancen/Risiken, die sich dadurch für Unternehmen und ArbeitnehmerInnen in Zukunft ergeben.

Für IBM stellt Industrie 4.0. schon lange ein wichtiges Wachstumsfeld dar. Der IT-Riese hat z.B. mit "Watson" ein System der künstlichen Intelligenz geschaffen und hat dieses in einigen Bereichen schon sehr weit vorangetrieben. So unterstützt die IBM Watson IoT-Plattform zum Beispiel bei der vorausschauenden Wartung von Maschinen.

Effizientere Datennutzung als Wettbewerbsvorteil nutzen

Dem war nicht immer so: Patricia Neumann hat auch bei IBM eine grundlegende digitale Transformation durchlaufen und erinnert sich noch gut an die Zeiten, in der ihr dicke Aktenordner beim Antritt neuer Jobs/Funktionen in der IBM in die Hand gedrückt wurden. Heute werden die Daten vorwiegend in digitaler Form weitergegeben. "In den letzten 20 Jahren hat sich sehr viel getan: die Digitale Transformation ist mit großen Schritten vorangeschritten, Organisationen sind weltweit vernetzt, Arbeitsformen wurden flexibler und die Datennutzung effizienter", so die Generaldirektorin von IBM.

Bezüglich letzterem sieht die gebürtige Wienerin v.a. in der effizienteren Datennutzung einen entscheidenden Vorteil und speziell für die ÖBB eine große Chance diesen "Schatz" entsprechend zu nutzen.

IT-Branche lockt zunehmend Frauen an

Was Patricia Neumann in den letzten Jahren auch beobachtet hat, ist das zunehmende Vordringen von Frauen in die IT-Branche. "Die IT-Branche ist eine andere als früher. Man muss mittlerweile auch die Kund:innen verstehen und nicht nur programmieren können", ermutigt Neumann insbesondere Frauen vermehrt im IT-Bereich Fuß zu fassen.

Vom Reden ins Tun kommen

Verdichtet wurde das Programm mit Gerold Kathan (ÖBB-Holding AG), der Einblicke in die neue Digitalisierungsstrategie der ÖBB gab und mit Patricia Neumann v.a. die Chancen, die sich durch die Digitalisierung ergeben, diskutierte. Beide waren sich einig: Man muss vom Reden ins Tun kommen. Digitalisierung findet nun mal statt (unabhängig davon ob man es für gut oder schlecht heißt) und wer nicht mitmacht hat das Nachsehen. "Die Kund:innen legen letztendlich die Geschwindigkeit fest", bringt es Kathan gezielt auf den Punkt.

Digitalisierung - Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technologie entscheidend

Digitalisierung wird für Unternehmen zunehmend zur Existenzfrage; jedoch hängt am Ende des Tages der Erfolg maßgeblich von den Mitarbeiter:innen ab. "Man kann noch so viel in Research und Digitalisierungsprojekte investieren, letztendlich steht der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Wichtig ist die Interaktion zw. Mensch und Technologie. Es ist nicht das ein oder andere. Es ist die Zusammenarbeit die entscheidend ist", so die IBM-Chefin zur Frage ob die Digitalisierung Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Arbeitswelt verdrängen wird und ergänzt: "Es ergibt sich auch die einmalige Chance, Arbeitsplätze wieder interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten und z.B. monotone Tätigkeiten vermehrt von Maschinen übernehmen zu lassen", so Neumann.

Unsere Mantras

"Simplify - connect - act", lauten die drei "Mantras", die der konzernweiten digitalen Transformation der ÖBB zugrunde liegen. In diesem Sinne gilt es lt. Gerold Kathan in erster Linie im ÖBB Konzern eine Komplexitätsreduktion zu erreichen bzw. "zusammen zu räumen", Konnektivität zu erhöhen und letztendlich "zu tun".

"Digitalisierung ist der notwendige kulturelle und technologische Wandel unserer Wertschöpfungsketten zur Realisierung des öffentlichen Auftrages und der davon abgeleiteten Konzernstrategie", beschreibt Kathan den unumgänglichen Schritt in die Zukunft.