Online-Netzwerktreffen

Thema: die Corona-Krise auch finanziell gut überstehen

Welche finanziellen Konsequenzen auf gesamtwirtschaftlicher sowie persönlicher Ebene zu erwarten sind und was ich für die Gestaltung meiner finanziellen Zukunft alles tun kann, darüber haben über 50 Kolleg:innen u.a. beim Online-Netzwerktreffen am 23.6. mit Doris Ritzberger-Grünwald, ÖNB-Direktorin der Hauptabteilung für Volkswirtschaft, der Gründerin von FinMarie, Karolina Decker, sowie mit Marietta Babos, Gründerin der Plattform Damensache/Finanzen für die Frau diskutiert

Inflation – easy erklärt

Viele Österreicher:innen rechnen nach (bzw. einhergehend mit) der Corona-Pandemie mit einem deutlichen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus und damit einer sinkenden Kaufkraft des Geldes, kurz einer starken Inflation. Vereinfacht gesagt, ein Euro wird weniger wert und ich bekomme für einen Euro weniger als bisher. Ob diese Sorge berechtigt ist und warum eine leichte Inflation wichtig ist, dazu hat die Volkswirtin, Doris Ritzberger-Grünwald, gleich zu Beginn Stellung genommen und die Teilnehmerinnen beruhigt.

Status Quo und Ausblick

"Ein Inflationsanstieg von 1 bis 3% ist unproblematisch, da ein Anstieg in dieser Größenordnung ein Ausdruck für gesundes Wirtschaftswachstum ist", so die Chefökonomin der Nationalbank und schätzt die "Wahrscheinlichkeit, dass wir in den nächsten Jahren Inflationsraten von deutlich mehr als zwei Prozent sehen werden", als "sehr gering" ein.

Trotz Budgetdefizit und steigendem Schuldenstand sieht Doris Ritzberger-Grünwald "angesichts der niedrigen Zinsen keine großen Sparprogramme auf uns zukommen. Die staatlichen Hilfsgelder wurden in der Krise gut investiert und auch von Seiten der EU kommt finanzielle Unterstützung, welche an strenge Vorgaben geknüpft ist und nachhaltig den Wiederaufbau in den EU-Staaten fördern wird", so die Volkswirtin.

Frauen investieren anders

Karolina Decker betreibt mit FinMarie eine Plattform, die sich u.a. mit diesen Differenzen auseinandersetzt. "Meiner Erfahrung nach legen Frauen ihr Geld langfristiger an. Es geht ihnen nicht primär darum jährlich Dividenden auszuschütten, sondern nachhaltig zu investieren. Frauen sind auch nicht weniger risikofreudig und investieren genauso gut. Laut einer Studie von ING DiBa wurde sogar bestätigt, dass Frauen oftmals ein besseres Portfolio vorzuweisen haben", so die Finanzexpertin.

Tipps und nützliche Plattformen

"Um finanziell gut aufgestellt zu sein empfiehlt sich eine Strukturierung des aktuellen und künftigen Vermögens in Notreserven, mittelfristige Investitionen und Altersvorsorge", so Marietta Babos. "Neben der zeitlichen Aufteilung ist allerdings auch eine breite Diversifizierung in unterschiedlichen Veranlagungsformen wichtig. Daher stellen wir für unsere Kundinnen ein Portfolio mit Gold, Immobilien, Wertpapieren sowohl bei Banken, als auch bei Versicherungen zusammen. Wir agieren unabhängig von den Finanzdienstleistern und picken die Rosinen für unsere Kundinnen aus.", so die Vermögensberaterin und Dozentin.

Finanzielle Unabhängigkeit von Frauen sowie die Weitergabe von Finanzwissen sind beiden Expertinnen ein wichtiges Anliegen. Auf den beiden Plattformen

können relevante Informationen zum Thema Geldanlage nachgelesen oder auch nützliche Tipps/Checklisten downgeloadet werden.

Vorsicht und Wissen nötig

Trotz zahlreicher Erfolgstories, die man im Internet zum Beispiel bei Kryptoassets nachlesen kann und vermeintlich einfachen Möglichkeiten Geld schnell anzuhäufen, mahnt Doris Ritzberger-Grünwald zur Vorsicht bei hochspekulativen Finanzgeschäften, denn "einen Totalverlust muss man sich erst leisten können."

Links

ÖNB - Hauptabteilung für Volkswirtschaft
FinMarie
Damensache