Hinschauen statt wegsehen

Gemeinsam Gewalt sichtbar machen – mit Infoveranstaltung, Workshops und Infoständen

Gewalt betrifft viele Lebensbereiche und hat zahlreiche Facetten – ob im privaten Umfeld oder am Arbeitsplatz. Im Rahmen der weltweiten UN-Kampagne „Orange the World“ haben die ÖBB am 25. November eine hybride Infoveranstaltung organisiert, um das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und Hilfsangebote vorzustellen. Ziel war es, Bewusstsein zu schaffen, Prävention zu fördern und konkrete Unterstützung aufzuzeigen.

Rund 100 Kolleg:innen nahmen vor Ort oder online teil und diskutierten gemeinsam mit renommierten Expert:innen zu Themen wie „Was kann man tun, wenn man von häuslicher Gewalt betroffen ist?“ oder „Wieso gibt es so viel Gewalt an Frauen?“.

  • Expert:innen und ihre Statements

    Christina Riezler (Geschäftsführerin Gewaltschutzzentrum Salzburg)
    „Der gefährlichste Ort ist das eigene Zuhause.“

    Romeo Bissuti (Obmann White Ribbon Österreich)
    „Männer haben oft Schwierigkeiten sich Hilfe zu holen und es braucht ein Aufbrechen von toxischen Männlichkeitsbildern. Denn auch Männer sind von Gewalt betroffen und Gewalt gegen Männer findet v.a. im öffentlichen Raum statt“

    Yvonne Rychly (Schirmherrin vida-Initiative „Tatort Arbeitsplatz“)
    „Gewalt ist gleich hoch geblieben, aber durch viel Informations- und Sensibilisierungsarbeit in Betrieben öffentlicher geworden“.

    Sandra Konstatzky (Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft)
    „Sexuelle Belästigung fangt bereits früher, z.B. auf der verbalen Ebene an, kann in Form von ungewollten Einladungen oder ‚zufälligen‘ Berührungen in Erscheinung treten.“

    Alfred Loidl (Vorstand Postbus)
    „Wegschauen bei Vorfällen von sexuellen Belästigungen und Übergriffen am Arbeitsplatz ist ein No-Go“.

Facettenreiche Präventionsarbeit
Die Veranstaltung ist Teil eines umfassenden Engagements der ÖBB, um das Thema Gewaltprävention sichtbar zu machen. Dazu zählt auch die Präventionsarbeit, die sexuelle Belästigung, Übergriffe und Gewalt am Arbeitsplatz verhindern soll.

Konzernweite Ansprechperson
Im Rahmen der Veranstaltung stellte die Moderatorin Traude Kogoj auch Özlem Sengenc vor, die ab 2025 als konzernweite Ansprechperson für sexuelle Übergriffe fungiert, betroffene Kolleg:innen begleitet und Führungskräfte berät.

Workshops und Infostände
Nach der Podiumsdiskussion konnten sich die Teilnehmer:innen an Infoständen zu unterschiedlichen Hilfsangeboten informieren (z.B. Lösungscenter Arbeitsfähigkeit & Gesundheit, ÖBB Wohnen und „Tatort Arbeitsplatz“) und im Zuge von Workshops tiefer in Themen einzutauchen.

Die Workshops und Workshop-Leiter:innen

  • „Männer als Teil der Lösung und für ein gewaltfreies, positives Männlichkeitsbild eintretend“ (mit Mannsbuilder/Benjamin Wagner)
  • „Sexuelle Belästigung und Übergriffe am Arbeitsplatz erkennen und wissen, was dagegen unternommen werden kann“ (mit Visionskraft/Constanze Pritz-Blazek)
  • „Mit gewaltfreier und interkultureller Kommunikation Rassismus entgegnen“ (mit Disrupt/Camila Schmid)

16 Tage Infotische
Für alle, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, werden Infomaterialien 16 Tage lang an den Standorten Unternehmenszentrale, Praterstern 3 und Lassallestraße 5 ausgelegt. Unter anderem finden sich dort Folder vom Gewaltschutzzentrum, der Gleichbehandlungsanwaltschaft und zu Themen wie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.

Und: Der Wiener Hauptbahnhof wird für 16 Tage wieder orange gefärbt.

Links
Gewaltschutzzentrum
Gleichbehandlungsanwaltschaft
Tatort Arbeitsplatz (Vida)
White Ribbon
Mannsbuilder
Disrupt
Visionskraft