Gegen Gewalt

Ein ÖBB Frauennetzwerktreffen, das Probleme klar benennt und Unterstützung bietet

Gewalt ist in Österreich Alltag. Rassistische Gewalt, Queerfeindlichkeit, Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen, Gewalt gegen Männer im öffentlichen Raum und insbesondere sexistische Gewalt gegen Frauen: Jede dritte Frau erlebt körperliche oder sexuelle Gewalt. Jede vierte Frau ist Opfer psychischer Gewalt. Jede vierte Frau erfährt sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.

Ein Problem, das auch nicht vor ÖBB-Mitarbeiter:innen Halt macht – im Kontakt mit Kund:innen, den eigenen Kolleg:innen oder zuhause.

Woher kommt die Gewalt und wie werden wir sie wieder los? Darüber sprachen am Montag, 17.11.2025 die anwesenden Expert:innen aus Politik, Opferschutz und Täter:innenarbeit:

  • Anna Sporrer (Bundesministerin für Justiz)
  • Petra Warisch (Leiterin Gewaltschutz, Bundeskriminalamt) 
  • Alexander Grohs (Leiter Niederösterreich und Burgenland, Verein NEUSTART)
  • Sigrun Alten (Obfrau Frauenhaus Villach)
  • Özlem Sengenc (Konzernweite ÖBB-Expertin für Fälle von sexuellen Übergriffen)
  • Traude Kogoj (Leiterin Lösungscenter Inclusion & Diversity; Diversity- und Gleichstellungsbeauftrage des ÖBB-Konzerns)

Eine einfache Lösung gibt es natürlich nicht, aber Ansatzpunkte sind: patriarchale Strukturen aufbrechen, vorherrschende Männlichkeitsbilder über Bord werfen, sich Hilfe holen und Zivilcourage zeigen. Hinschauen und Haltung zeigen – das können wir alle tun. 
 

Unterstützungssystem für ÖBB-Kolleg:innen 

In den ÖBB gibt es eine konzernweit implementierte Struktur, um bei Gewalt jeglicher Art – von Diskriminierungserfahrungen bis hin zu sexuellen Übergriffen – schnell und anlassfallbezogen zu unterstützen. Seit 2011 hat der ÖBB-Konzern eine Gleichbehandlungspolicy, die die Gleichbehandlung und gleiche Chancen für Mitarbeiter:innen sicherstellen soll. Die regionalen Gleichbehandlungsbeauftragten beraten vertraulich und österreichweit. Die konzernweiten Expert:innen für Fälle von sexuellen Übergriffen bieten Expertise und begleiten Mitarbeiter:innen und Führungskräfte. Sensibilisierungskampagnen informieren Mitarbeiter:innen darüber, welche Formen von Belästigung es gibt, an welche Stellen man sich als betroffene Person (oder Zeug:in) hinwenden kann und welches Verhalten von Führungskräften erwartet wird.

Auch nach außen setzen die ÖBB österreichweit ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Im Rahmen der UN-Kampagne Orange the World erstrahlt der Wiener Hauptbahnhof von 25. November bis 10. Dezember 2025 bereits zum dritten Mal für 16 Tage in Orange. Zusätzlich sind an den Bahnhöfen in Mödling, Klagenfurt und Graz orange Bänke aufgestellt, um auf das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen.

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