Warum es wichtig ist, dass Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen, wie man sich Finanzwissen aneignet und dass es unabhängig vom Alter immer Möglichkeiten gibt, Finanzvorsorge zu betreiben, darüber haben über 120 ÖBB-Kolleg:innen am Dienstag, 12.09.2023, in der ÖBB Open Innovation Factory und online im Rahmen einer Podiumsdiskussion des konzernweiten ÖBB-Frauennetzwerks mit Christa Schlager, Lucia Wieder und Claudia Mayer diskutiert.
Im Vorfeld der Podiumsdiskussion stellten Lisa Pulsinger und Beatrice Schobesberger, zwei Finanzexpertinnen, in ihrem Impulsvortrag dar, wie eine optimale Finanzplanung gemacht wird. Sie empfehlen, dass Frauen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren ein Haushaltsbuch führen, einen Notgroschen ansparen und einen Überblick über das eigene Budget gewinnen sollten. Im Alter zwischen 35 und 50 Jahren ist es wichtig, nicht in die Teilzeitfalle zu geraten, Vorsorge konsequent aufzubauen und zu lernen, Gehaltsverhandlungen gut zu führen. Zwischen 50 und 65 Jahren ff. sollten Frauen gut auf sich schauen. Sie können noch einmal durchstarten – selbständig oder angestellt – und sind gut beraten, sich Überlegungen hinsichtlich der Pension zu machen.
Für Christa Schlager, Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik der Arbeiterkammer Wien, sind eine fundierte Ausbildung und Arbeit gute Voraussetzungen, um finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Weiters warnte sie davor, irrationale Konsumentscheidungen zu treffen, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten. Sie rät auch davon ab, Anlageprodukte abzuschließen, die nicht verständlich sind.
Für Lucia Wieder, Leiterin Konzernrechnungswesen, -bilanzierung und -steuern der ÖBB-Holding AG, ist Finanzbildung sehr wichtig. Sie berichtet, dass sie sich selbst privat sehr stark mit dem Thema Finanzen beschäftigt und ein elektronisches Haushaltsbuch führt, um einen Überblick zu haben.
Claudia Mayer, Produkt- und Markenmanagerin der ÖBB-Personenverkehr AG und erfahrene Beraterin der ÖBV, fordert Frauen auf, sich rechtzeitig mit dem Thema Finanzen und insbesondere mit der Altersvorsorge zu beschäftigen. Sie empfiehlt jedoch auch, vorsichtig zu sein und sich im Zweifelsfall noch einmal beraten zu lassen. Die Versicherungsexpertin wirft auch ein, dass es nie zu spät ist, mit der Finanzvorsorge zu beginnen.
Das Publikum vor Ort und via Teams nutzte die Gelegenheit, Fragen zu stellen, die von den Finanzexpertinnen direkt beantwortet wurden, wie bspw., dass ein „Notgroschen“ ungefähr der Höhe von zwei bis drei Monatsgehältern entsprechen soll oder dass der Handel mit Kryptowährung sehr riskant sei.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion stellte Kathrin Süss vom Lösungscenter Recruiting & Employer Branding den teilnehmenden ÖBB-Kolleginnen aktuelle, offene ÖBB-Stellen vor. Danach konnte die Empfehlung der Finanzexpertinnen, über das Thema Finanzen zu reden und ein Netzwerk aufzubauen, im Kreise der ÖBB-Kolleginnen bei Brötchen, Gugelhupf und Wein umgesetzt werden.
Aufgrund des großen Interesses an dem Thema ist in einem halben Jahr ein Folgenetzwerktreffen geplant.
Hier ein Auszug der vielen, positiven Kommentare zu der Veranstaltung:
„In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig, dass es solche Frauennetzwerke gibt, dass diese so stark präsent sind und so eine Vielfalt, Achtung und Unterstützung für arbeitende Frauen bieten! Ich weiß dies besonders zu schätzen, da ich als gebürtige Bulgarin seit meinem 14. Lebensjahr allein in Wien lebe, seither zur Gänze mein Leben manage und meine Taten verantworte, sozusagen mich alleine im Leben durchkämpfe und seit über 10 Jahren nicht nur alleinerziehende, sondern auch alleinverdienende Mutter von zwei Kindern bin. Es ist für uns Frauen oft nicht leicht im Leben! Dafür ist es umso wichtiger, dass wir Frauen zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, informieren und fördern. Vielen Dank, dass ich bei diesem Frauennetzwerk dabei sein darf!“