Ein starkes Zeichen in Gebärdensprache: Flashmob am Wiener Hauptbahnhof

Am 23. September 2025 stand bei den ÖBB alles im Zeichen der Gebärdensprache und gelebten Inklusion. Gemeinsam mit MyAbility organisierten die ÖBB bereits zum zweiten Mal einen Flashmob am Wiener Hauptbahnhof anlässlich des Internationalen Tages der Gebärdensprache. 

Unterstützt wurde die Aktion von der Gehörlosen-Community, dem Österreichischen Gehörlosenbund (ÖGLB), dem Wiener Gehörlosenverein WITAF, equalizent sowie den Schüler:innen der Höheren Lehranstalt für Mode und Wirtschaft Michelbeuern (HLMW) und des Bundesinstituts für Gehörlosenbildung (BiG)

Ab 10:00 Uhr eröffnete Traude Kogoj, Konzerngleichstellungsbeauftragte der ÖBB, die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung und bewegenden Worten. In ihrem Beitrag sprach sie über die Situation von Menschen mit Behinderung – insbesondere gehörlose und schwerhörige Personen – in der Arbeitswelt und im Bildungssystem. 
Sie erinnerte daran, dass in Österreich rund 780.000 Menschen mit einer registrierten Behinderung leben, von denen nur 15 % einen Abschluss einer Höheren Schule und lediglich 4 % einen Universitätsabschluss besitzen. 
Im Anschluss betonte Helene Jarmer, Präsidentin des ÖGLB, die zentralen Anliegen des Gehörlosenbundes: die gesetzliche Anerkennung der Gebärdensprache als eigenständige, vollwertige Minderheitensprache, inklusive Bildung, den Abbau von Barrieren sowie eine stärkere Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung in der Gesellschaft. Nur so könne die Situation gehörloser Menschen nachhaltig verbessert und echte Gleichberechtigung erreicht werden. 

Ein besonders emotionaler Höhepunkt war der künstlerische Beitrag der Schüler:innen des BiG, die begleitet von Trommeln ihre Freude, Energie und ihren Stolz auf die eigene Identität ausdrückten – ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Selbstbewusstsein innerhalb der Community. 

Die Schüler:innen der HLMW Michelbeuern erklärten anschließend in Gebärdensprache die Symbolik der offiziellen Flagge der Gebärdensprachengemeinschaft:

  • Türkis steht für die Gemeinschaft,
  • Gelb für den Stolz,
  • Blau für die Erde, die alle verbindet. 

Durch das Programm führte Amanda Jovanovic, die in Gebärdensprache moderierte und gemeinsam mit der Gebärdensprachperformerin Pam Eden die Songs „Happy“ von Pharrell Williams und „Humankind“ von Coldplay performte. Mit ihrer mitreißenden Performance begeisterten sie das Publikum und sorgten für einen Gänsehautmoment, als alle Anwesenden in Österreichischer Gebärdensprache mittanzten. 
Das gemeinsame Gebärden und Tanzen verwandelte den Vorplatz des Wiener Hauptbahnhofs in einen Ort der Begegnung, Freude und Verständigung – ein starkes Symbol dafür, was gelebte Inklusion bedeutet.