Eine gemeinsam vom Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften konzipierte Tagung versuchte Mitte Juni 2019 vergleichende Perspektiven auf die Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Deportation von Jüdinnen und Juden aus den von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten, den ersten Schritt am Weg zur mörderischen Vernichtung von Millionen Menschen, zu entwickeln.
Die dreitägige Konferenz fand in den Räumlichkeiten der ÖBB-Zentrale am Wiener Hauptbahnhof statt, eröffnet wurde sie mit der Präsentation verschiedener künstlerischer, wissenschaftlicher und pädagogischer Vorhaben zur Deportation – darunter auch das von Traude Kogoj betreute Arbeits- und Ausstellungsprojekt der ÖBB Verdrängte Jahre. Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938–1945. Die Keynote gab Omer Bartov von der Brown University (RI) zur Anatomy of a Genocide. ÖBB-Chef Andreas Matthä verwies bei der Begrüßung auf die zentrale Rolle der Bahnen in der grausamsten Geschichte der 20. Jahrhunderts, auf die Verpflichtung, der Opfer zu gedenken und einen Beitrag zur historischen Aufarbeitung zu leisten.