Studienergebnisse der Uni Wien
Seit letzten März führt die Politikwissenschaftlerin Barbara Prainsack Umfragen im Rahmen der Corona-Studie der Uni Wien durch und erforscht u.a. die Stimmungslage in der Bevölkerung, die Auswirkungen auf die Gesundheit sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten der Pandemie. Ihre Kollegin der Uni Wien, Soziologin Laura Wiesböck, beschäftigt sich ebenfalls mit den Auswirkungen der Pandemie und legt den Fokus dabei insbesondere auch auf die Auswirkungen für Frauen.
Situation für Frauen schlechter
Unter Bezugnahme ihrer Forschungsergebnisse und Rückmeldungen in der Diskussion, herrschte bei den Podiumsgästen Einigkeit darüber, dass sich die Situation v.a. für Frauen verschlechtert hat, da u.a. die für Hausarbeit und Kinderbetreuung aufgewendete Zeit bei Frauen stärken gestiegen ist als bei Männern, Frauen (noch) häufiger Opfer von häuslicher Gewalt sind bzw. werden und auch infolgedessen mit der Gesamtsituation unzufriedener sind als Männer, was lt. Studie der Uni Wien vor der Krise noch umgekehrt war. „In Familien, wo die Väter mehr Erwerbsarbeit als Frauen machen, kümmern sich vorwiegend Frauen um die Betreuungsarbeit von Kindern oder die Pflege von Familienangehörigen. In Familien, wo Frauen mehr Erwerbsarbeit nachgehen als Männer, ist es jedoch gleich verteilt“, so Barbara Prainsack zur ungleichen Aufteilung von Betreuungsaufgaben und ergänzt: „Frauen betiteln in der Regel die Betreuungsarbeit auch nicht als Arbeitszeit“.
Laut Laura Wiesböck gilt es in Zukunft auch noch mehr traditionelle Rollenbilder aufzubrechen und sich an positiven Beispielen zu orientieren. „In skandinavischen Ländern wird es bei Männern als Vorteil gesehen bzw. honoriert, wenn sie in Väterkarenz gehen, da es u.a. zeigt, dass sie die vielfältigen Herausforderungen im Familienalltag selbstständig managen können“, so die Soziologin.
Auch die sinkende Solidarität in der Gesellschaft und etwaige Generationskonflikte standen zur Diskussion. „Die Solidarität von Mensch zu Mensch ist spürbar gesunken, aber die institutionelle Solidarität gestiegen“, so Prainsack unter der Bezugnahme von Studienergebnissen. Beide Wissenschaftlerinnen sind sich aber einig, dass Österreich kein Land der EgoistInnen ist, wie auch Rückmeldungen aus Interviews positiv stimmen „Viele Personen haben rückgemeldet, dass sie sich nicht impfen lassen wollen, da sie anderen Menschen nicht die Impfstoffe wegnehmen möchten“, so Prainsack etwa zur Impfbereitschaft in der Bevölkerung.
Solidarität und Maßnahmen bei der ÖBB
Wie schnell die ÖBB auf die Krise reagieren und sich umstellen mussten und was die ÖBB zum Schutz ihrer Mitarbeiter:innen tun, darauf ist Stefan Kammerhofer in der Diskussion näher eingegangen.
„Die Situation war und ist noch immer sehr schwierig. Wir haben vor genau einem Jahr einen totalen Umbruch erlebt, haben nach wie vor viele verunsicherte Kolleg:innen, müssen den unterschiedlichen Rechtslagen in den Bundesländern aber auch auf Ebene der EU gerecht werden und nichtsdestotrotz stets eine Zukunftsperspektive aufzeigen“, so Kammerhofer, der der verzwickten Situation trotz allem auch Positives abgewinnen kann:
„Wir haben gezeigt, dass die ÖBB nach wie vor ein wichtiges Rückgrat in unserer Gesellschaft ist und wir konzernübergreifend einiges bewegen können, wie z.B. die Zusammenarbeit in der Covid-19-Task-Force, in der viele junge und erfahrene Kolleg:innen aus allen Teilkonzernen gemeinsam zusammenarbeiten, bestätigt“, so Stefan Kammerhofer und nennt als Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit etwa die Tatsache, dass die ÖBB schon im Februar für Impfungen gerüstet gewesen wäre oder interne Teststraßen erfolgreich eingeführt hat.
Vorstellung interner Stellenangebote und Innovationsprogramm
Abgerundet wurde die Veranstaltung wieder mit positiven Impulsen und der Präsentation von spannenden Stellenangeboten durch Gerhild Bäk (BCC-Recruiting) sowie auch einer kurzen Vorstellung der aktuellen Innovationskampagne durch Jaqueline Matijevic (Innovationsteam ÖBB).