Klimaschutz: Unser nachhaltiger Ansatz

Eine der zentralen Fragen im Kampf gegen den Klimawandel ist, wie wir die Klimawende – vor allem im Mobilitätssektor – schaffen können. Fest steht jedenfalls, dass Bahn und Bus wesentlicher Teil der Lösung sind und klare CO2-Vorteile gegenüber PKW, LKW und Flugverkehr haben. Trotzdem wollen die ÖBB ihren CO2-Fußabdruck noch weiter verbessern und haben sich in ihrem Übergangsplan für den Klimaschutz ambitionierte Ziele gesetzt – nicht nur in der Mobilität, sondern auch im Gebäudebereich und bei den Scope 3-Emissionen.

Railjet fährt neben See vorbei
  • Die ÖBB ersparen Österreich mit ihren Verkehrsleistungen (Bahn und Bus) bereits jetzt schon rund 4,2 Mio. Tonnen CO2-eq pro Jahr.
  • Dieser Dekarbonisierungspfad findet auch innerhalb der ÖBB seine Fortsetzung, etwa bei Gebäuden, Betriebsanlagen und entlang der Wertschöpfungskette. 
  • Das Konzernziel der ÖBB (national + international) bis zum Jahr 2050 ist Net-Zero (-90% THG-Reduktion gegenüber dem Basisjahr 2022) bzw. Klimaneutralität (Ausgleich der im Zieljahr verbliebenen Restemissionen).

ÖBB Übergangsplan für den Klimaschutz

Gemäß European Sustainability Reporting Standards (kurz ESRS) hat ein Unternehmen einen „Übergangsplan für den Klimaschutz“ zu erstellen und zu veröffentlichen. Ziel des Übergangsplans ist es, ein Verständnis der bisherigen, aktuellen und künftigen Klimaschutzbemühungen des Unternehmens zu vermitteln, um sicherzustellen, dass seine Strategie und sein Geschäftsmodell mit dem Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft und mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C gemäß dem Übereinkommen von Paris und mit dem Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, vereinbar sind. Der „ÖBB Übergangsplan für den Klimaschutz“ ersetzt die bisherige ÖBB Klimaschutzstrategie bzw. schreibt sie fort.

Durch ihre Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit sehen die ÖBB dazu Potenzial für die Zukunft – vor allem, um Verkehre auf die Schiene bzw. auf den öffentlichen Verkehr zu verlagern und eine Mobilitätswende weiterhin zu unterstützen. Der Verkehr ist der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgas (THG)-Emissionen in Österreich, der Straßenverkehr der weitaus größte Emittent im Verkehr (Quelle: Umweltbundesamt, Klimaschutzbericht 2024). 2024 haben die ÖBB durch ihre Verkehrsleistungen mit Bahn und Bus der heimischen Umwelt THG-Emissionen in der Höhe von rd. 4,2 Mio. Tonnen erspart. Das wäre jene Menge an THG-Emissionen, die anfallen würden, wären die ÖBB Verkehrsleistungen statt mit Bahn und Bus ersatzweise mit Pkw und Lkw erbracht worden. Die ÖBB sind damit ein wichtiges Klimaschutzunternehmen Österreichs und leisten zusätzlich einen wesentlichen Beitrag für ihre Kund:innen und die Gesellschaft.

  • Die ÖBB reduzieren aber auch ihren eigenen THG-Emissionen und gehen in der ÖBB-eigenen Dekarbonisierung entlang folgender Bereiche vor: 

    • Mobilität: Energieeinsatz für die Erbringung von Mobilitätsleistungen für Kund:innen (Schienen- und Busverkehr) und für innerbetriebliche Mobilität (innerbetrieblicher Fuhrpark) 
    • Gebäude und Betriebsanlagen: Energieeinsatz in Gebäuden (Versorgung mit Strom, Heizung, Kühlung) und in Betriebsanlagen (Weichenheizungen, Zugvorheizungen, …) 
    • Scope 3 – Emissionen: Betrachtung der THG-Emissionen aus der Wertschöpfungskette: v.a. THG-Emissionen beschaffter/hergestellter Kapitalgüter (z. B. Schieneninfrastruktur, Fahrzeuge wie Schienen- u. Straßenfahrzeuge, …) und aus eingekauften Verbrauchsgütern und Dienstleistungen. Zusätzlich Betrachtung weiterer Scope 3 Teilkategorien wie z. B. Emissionen aus Transport/Verteilung durch beauftragte Dritte, aus der Behandlung/Entsorgung von ÖBB-Abfällen, aus der Nutzung verkaufter Produkte (Emissionen externer Eisenbahnverkehrsunternehmen auf dem ÖBB Schienennetz).

    Die Reduktionsmaßnahmen werden in jeweiligen Dekarbonisierungspfaden abgebildet bzw. vorangetrieben.

    • Neben der ÖBB-eigenen Dekarbonisierung tragen die ÖBB durch ihre Verkehrsleistungen mit Bahn und Bus auch zur Dekarbonisierung Österreichs bei (Hinweis: gesamtstaatliche CO2-Effekte der ÖBB sind auch Teil des Nationalen Energie und Klimaplans – kurz NEKP zur Erreichung der Klimaziele Österreichs). Diesen Beitrag wollen die ÖBB durch Verkehrsverlagerungen (Ausbau Kapazität und Wettbewerbsfähigkeit → Steigerung Qualität und Produktivität) ausbauen.

    Die ÖBB beschreiten den Weg einer deutlichen Dekarbonisierung in Österreich schon seit 2018. Damals wurde mit der Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien im Bahnstrom (Strom für den Antrieb der Züge) ein erster wichtiger Meilenstein gesetzt – seit 2019 stammt auch der Drehstrom für die Gebäude und Betriebsanlagen zu 100% aus erneuerbarer Energie. Durch die Umstellung im Bahnstrombereich konnten die THG-Emissionen im Scope 2 im Bereich Mobilität von 2017 auf 2018 um ~100.000 Tonnen gesenkt werden – im Bereich Gebäude wurde von 2018 auf 2019 eine Scope 2 – Reduktion um ~25.000 Tonnen erzielt. 2019 wurde die ÖBB Klimaschutzstrategie veröffentlicht – seitdem werden weitere Dekarbonisierungsziele verfolgt.

  • Mit ihren Zielsetzungen leisten die ÖBB einen Beitrag auf dem Weg zu einer klimaneutralen Economy in Europa 2050. Die ÖBB sind ein national und international agierender Konzern – auch mit Konzernteilen außerhalb Österreichs bzw. außerhalb der EU. Die Dekarbonisierung nach europäischen Vorgaben bzw. das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 liegt dabei im Fokus. Das Konzernziel der ÖBB (national + international) bis zum Jahr 2050 ist Net-Zero (-90% THG-Reduktion gegenüber dem Basisjahr 2022) bzw. Klimaneutralität (Ausgleich der im Zieljahr verbliebenen Restemissionen). Als Zielbeitrag zum österreichischen Ziel der Klimaneutralität 2040 wird prioritär die Reduktion des ÖBB-Fußabdrucks in Österreich forciert – in den Bereichen Mobilität und Gebäude mit signifikanter Reduktion schon bis 2035. Die THG-Reduktion in den internationalen Bereichen innerhalb und außerhalb der EU orientiert sich bis 2050. Die ÖBB unterstützen das Übereinkommen von Paris mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 und orientieren sich auch am 1,5 Grad Ziel bzw. am aktuell vorliegenden sektorübergreifenden Reduktionspfad (basierend auf „Pathways to Net-zero – SBTi Technical Summary: -42% THG-Reduktion bis 2030 bzw. -90% THG-Reduktion bis 2050; SBTi: Science Based Targets Initiative)

    Die Klima-Zielsetzungen der ÖBB im Überblick:

    Hinweis: Mit der 2019 festgelegten ÖBB-Klimaschutzstrategie war geplant, bis 2030 im Bereich Mobilität in Österreich Klimaneutralität zu erreichen (Netto-Null nach Kompensation). Aufgrund bestimmter Entwicklungen (z.B. weiterhin bestehende Ausschreibungen für Busverkehre mit Dieselantrieb, schrittweise Umstellung von Schienenfahrzeugen) verzögert sich die Zielerreichung nun um 5 Jahre.
  • Für die drei Dekarbonisierungsbereiche der ÖBB wurden nachstehende Dekarbonisierungshebel bzw. folgende wesentliche Klimaschutzmaßnahmen identifiziert. Klimaschutzmaßnahmen werden jährlich abgefragt, deren Wirkungen / Umsetzungsgrade bewertet, je Dekarbonisierungsbereich zusammengefasst und jährlich gemonitort (Zielabgleich).

    1. Dekarbonisierungshebel im Bereich Mobilität (ÖBB-eigene Dekarbonisierung)

    Ersatz von Diesel bzw. Umstieg auf alternative Antriebsformen 

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen: 
      • Ersatz von Diesel im Schienen- /Busverkehr und im innerbetrieblichen Fuhrpark (Akku- und Hybridfahrzeuge)
      • Etablierung alternativer Antriebsformen im Busbereich (Elektro, Wasserstoff, …) – in Abstimmung mit Leistungsbestellern und Auftraggebern (Länder, Verkehrsverbünde, …)
      • Nutzung von Brückentechnologien (z. B. HVO-Treibstoffe)
      • Elektrifizierung von noch nicht elektrifizierten Strecken

    Erhöhung des Eigenversorgungsgrades im Bahnstrombereich durch erneuerbare Energien und Abdeckung des künftigen Mehrbedarfs durch mehr Verkehr auf der Schiene (Schwerpunkt AT) 

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen: 
      • Repowering Wasserkraft (Revitalisierung / Neubau)
      • Ausbau Photovoltaik
      • Ausbau Windkraft

    Steigerung der innerbetrieblichen Energieeffizienz

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen:
      • Maßnahmenbündel Bahnstrom
      • Maßnahmenbündel Diesel (als Zwischenlösung)

    2. Dekarbonisierungshebel im Bereich Mobilität (Dekarbonisierungseffekt für Österreich)

    Verkehrsverlagerungen auf die Bahn

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen:
      • Ausbau Kapazität und Wettbewerbsfähigkeit -> Steigerung Qualität und Produktivität

    3. Dekarbonisierungshebel im Bereich Gebäude und Betriebsanlagen

    Ausstieg aus fossilen Energien bzw. Umstieg auf klimafreundliche Alternativen

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen:
      • Ausstieg aus Heizöl
      • Ausstieg aus Fossilgas

    Steigerung der innerbetrieblichen Energieeffizienz

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen:
      • Gebäudeoptimierung
      • Gebäudesanierung

    4. Dekarbonisierungshebel im Bereich Scope 3 – Emissionen

    Beschaffung von Kapitalgütern, Verbrauchsgütern und Dienstleistungen

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen:
      • Optimale Nutzung / Forcierung der Dekarbonisierungsentwicklungen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette der ÖBB (abhängig von den Entwicklungen in den Branchen bzw. Unternehmen der ÖBB Lieferkette) v.a. in folgenden Bereichen:
        • Bau (Stahl, Beton, …)
        • Fahrzeuge (Stahl, Aluminium, Kunststoffe, …)

    Gezielte THG-Reduktionen bei weiteren Scope 3 – Teilkategorien

    • Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen:
      • Reduktion von brennstoff- und energiebezogenen Emissionen
      • Reduktion von Emissionen aus Abfallbehandlung /-entsorgung
      • Reduktion aus Transport/Verteilung vorgelagert

Hinweis: Weitere Detailinformationen zum Thema Klimaschutz (z. B. die Treibhausgasbilanz der ÖBB) findet sich im jährlichen Geschäftsbericht – in der „Nichtfinanziellen Erklärung“.