Projekt „Kompass“ eine erfolgsversprechende Kooperation der ÖBB mit dem ÖIF (Österreichischer Integrationsfonds)

Mit Active Sourcing, dem aktiven Zugehen auf potenzielle Arbeitskräfte, arbeitet das ÖBB-Recruiting gegen den Fachkräftemangel.

Sie sind gut ausgebildet und leben seit Jahren in Österreich: Gemäß einer aktuellen Studie1 des ÖIF leben ca. 937.000 im Ausland geborene Frauen in Österreich. Einen guten Job zu finden, ist für die Zuwander:innen nicht leicht – wie eine Studie2 von MOMENTUM INSTITUT verdeutlicht: Frauen mit Migrationshintergrund sind in Niedriglohnbranchen wie Gastronomie und Beherbergung oder Gesundheit überrepräsentiert. Um ihnen den beruflichen Einstieg zu erleichtern, startete der ÖIF in Kooperation mit karriere.at das Projekt „KOMPASS Karrierewege für Zuwanderinnen“ und bringt Frauen mit Migrationshintergrund und Unternehmen zusammen.

In diesem Sinne fand am 14.11.2023 ein „Business Brunch“ statt, bei dem die ÖBB als Partnerunternehmen des ÖIF - neben sechzehn weiteren Firmen wie Siemens, Wiener Linien, Ikea etc. - erste Kontakte mit Zuwanderinnen aus Ländern wie Ukraine, Afghanistan, Iran, Syrien, Philippinen etc. knüpfen konnte. Das Interesse war sehr groß. Das ÖBB-Team bestehend aus Vertreterinnen der Abteilungen Active Sourcing und Management Inclusion & Diversity hat sich mit über fünfzig Frauen ausgetauscht und diese beraten. Die Qualifikationen und Ausbildungen der Frauen aus jeder Altersschicht sind sehr umfassend und reichen von Köchinnen, Buchhalterinnen, IT-Expertinnen und Wirtschafterinnen bis hin zu Eisenbahnerinnen.

Amina (Name wurde geändert) ist ausgebildete Betriebswirtin, kommt aus dem Iran, ist seit fünf Jahren in Österreich und auf Jobsuche. Sie war gemeinsam mit 25 weiteren interessierten Zuwanderinnen beim „Unternehmensbesuch“, zu dem die ÖBB am 7.12.2023 in die Unternehmenszentrale geladen hat und bei dem die Frauen einen vertieften Einblick in das Unternehmen bekamen. Dabei wurden durch das Active Sourcing-Team einige der 130 Berufsbilder der ÖBB vorgestellt und Information über freie Stellen gegeben.

Der Mobilitätsanbieter ÖBB beschäftigt derzeit ca. 3.600 Mitarbeiter:innen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft, die aus 95 unterschiedlichen Ländern kommen. Der Frauenanteil davon beträgt ca. 23 %. Für die ÖBB bietet diese Kooperation eine weitere Möglichkeit, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, gut ausgebildete Mitarbeiterinnen für die Zukunft gewinnen zu können, überdies den Frauenanteil zu erhöhen und vor allem das Unternehmen diverser zu machen.

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) ist ein Fonds der Republik Österreich und ein Partner des Bundes in der Integrationsförderung und unterstützt Zuwanderinnen bei der Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt.

Quellen:
1) „Frauen Zahlen, Daten und Fakten zu Migration & Integration“, Ausgabe 2023, 2023 Österreichischer Integrationsfonds
2) „Frauen (mit Migrationshintergrund) überwiegend in Niedriglohnbranche“, 2022 MOMENTUM INSTITUT