Filmpremiere
„It works II“

SAE-Mitarbeiter Michael Hagleitner zeigt, wie Inklusion funktioniert. Ein beeindruckender Film feierte kürzlich seine Premiere.

Der sticknormale Arbeitsalltag, ein Blick aufs Meer oder das Bestaunen der Berglandschaft. Was langweilig klingt, ist im neuen Film von Fridolin Schönwiese - der kürzlich im Wiener Metro Kinokulturhaus Premiere feierte - herzergreifend, lustig, spannend und einfühlsam zugleich.
Das Werk versteht sich als Fortsetzung einer Doku aus dem Jahr 1998 über drei Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Mehr als zwanzig Jahre später fragt der Regisseur nach, wie es ihnen ergangen ist. Denn aus den drei Burschen sind Männer geworden, die ihren eigenen Weg gehen. Einer davon: SAE-Mitarbeiter Michael Hagleitner.

Eigenständigkeit wichtig

Michael Hagleitner arbeitet beim Geschäftsbereich SAE am Wiener Nordwestbahnhof als Office-Mitarbeiter im Materialmanagement. Seit seiner Geburt ist er körperlich massiv eingeschränkt. Ohne Hilfe kann er weder gehen oder verständlich sprechen. Er braucht eine 24-Stunden Betreuung und hat dafür mehrere Assistenten. Sie „übersetzen“, was er sagt und kompensieren - so gut es geht - sämtliche physische Defizite.
Aber Michael ist geistig voll da. Und er besteht darauf, nicht bemitleidet zu werden. Im Gegenteil: Er will sein Leben selbstbestimmt führen und wohnt deshalb in einer eigenen Wohnung ganz in der Nähe seines Arbeitsplatzes.

Andere Perspektive

Eindrucksvoll lädt uns der Film „It works“ zu einem besonderen Perspektivenwechsel ein. Der Film zeigt “Michi“, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wird, aus seiner Sicht. Und die ist mehr als spannend. So wird sein Race Running-Lauf bei den Paralympics in Dänemark, bei dem er Letzter wurde, zu einem wahren Triumphzug. Denn Michi lebt noch das längst vergessene Motto „Dabeisein ist alles“. Es ist alles eine Frage der Perspektive: Denn für seine körperlichen Möglichkeiten war es nämlich eine Top-Leistung, für die er zurecht gefeiert wurde.

Vorbild

Im Film lernen wir Michael als Protagonisten der Lebensfreude, Selbstbestimmung und optimistischen Einstellung kennen. Er ist mit seinem Verhalten ein echtes Vorbild, von dem sich so manche oder mancher eine Scheibe abschneiden könnte.
Trotzdem gibt er sich bescheiden: „Ich stehe nicht so gerne im Mittelpunkt. Eigentlich will ich nur meinen Job bei den ÖBB machen und sonst als ganz normaler Mensch behandelt werden.“
Dass wir in unserem Unternehmen bei der Inklusion auf einem guten Weg sind, beweist ein kürzlich veröffentlichtes Facebook-Posting. Dort schreibt Michael lakonisch: „Ich geh gern arbeiten.“
So gesehen gilt „It works“ für Michael im wahrsten Sinne des Wortes.