Du bist unser Potenzial, Boris

Role Model Boris stellt sich vor

Jeder Mensch, unabhängig von etwaigen Einschränkungen, trägt einen unschätzbaren Wert, sowohl als Individuum als auch als potenzielle Arbeitskraft. Ich möchte dazu ermutigen, dass alle – mit oder ohne Behinderung – den Schritt wagen und sich bei den ÖBB bewerben. Habt Vertrauen in eure Fähigkeiten. Wir freuen uns auf neue Kolleg:innen!

Name: Boris Dinev
Beruf: Infra Netzzugang Trassenmanagement Baufahrplan

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Mein Arbeitstag startet klassisch mit einer Tasse Kaffee, währenddessen ich meine E-Mails lese. In den meisten Fällen geht es dabei um Änderungen zum Netzfahrplan aufgrund von Infrastruktureinschränkungen, Bauarbeiten in den Nachbarländern oder außergewöhnlichen Ereignissen. Gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), anderen Infrastrukturbetreiber:innen und dem Betrieb wird entschieden, ob wir diese Abweichungen in die bestehenden Fahrplänen aufnehmen oder sogar komplett neue Fahrpläne erstellen. Die Herausforderung liegt darin, den Überblick zu bewahren und die neuen Fahrpläne zu erstellen. Schließlich sollen damit die Wünsche unserer Kund:innen erfüllt werden und gleichzeitig die Qualität des Eisenbahnverkehrs erhalten bleiben. Genau diese Herausforderungen machen mein Aufgabengebiet so abwechslungsreich und interessant.

Was hat dich motiviert, den Beruf zu wählen?

Ursprünglich war mein damaliger Job bei den ÖBB im Callcenter nur vorrübergehend gedacht. Ich fand die Arbeit als Fernschreibern (HFS-Hauptfernschreibstelle) sehr interessant, doch begann ich mich immer mehr mit den Hintergründen des Eisenbahnbetriebes zu beschäftigen. So reifte in mir die Entscheidung, mich um die Aufnahmen in einen Fahrdienstleiter:innenkurs zu bewerben. Anfangs gestaltete sich der Weg zum:zur Fahrdienstleiter:in (Voraussetzung für den Trassenmanager:in) aufgrund meiner Behinderung als sehr kompliziert (Gleistauglichkeit!). Doch ich habe es geschafft und nun arbeite ich seit fast vier Jahren im Trassen-und Kapazitätsmanagement. Da ich diesen Job im Sitzen verrichten kann, stellt dies für mich kein Problem dar.

Wie ist es als Person mit unsichtbaren (Geh)behinderung in den ÖBB?

Meine Gehbehinderung wird häufig falsch gedeutet und mit einer Beinverstauchung oder ähnlichem verwechselt. Es ist mir ein Anliegen, mein Gegenüber aufzuklären und ihr:ihm zu sagen, dass ich Knochenkrebs hatte. Aufgrund meiner sitzenden Tätigkeit erledige ich meine Arbeit genauso gut und zuverlässig wie meine Kolleg:innen. Menschen mit Behinderungen sind gleich viel wert wie Menschen ohne Behinderungen – als Person und als Arbeitskraft. Ich ermutige alle Menschen – aber besonders Menschen mit Behinderungen – sich bei den ÖBB zu bewerben. Habt Vertrauen in euch, wir freuen uns auf neue Kolleg:innen.