Fakt ist: 99,9 Prozent unserer Kund:innen müssen nie aus einem überfüllten Zug aussteigen.

Zugfahren liegt wieder voll im Trend! Noch nie sind innerhalb eines Monats so viele Menschen in einen der ÖBB-Fernverkehrszüge eingestiegen wie im Mai 2022. Manche der Züge sind dabei aber leider so stark frequentiert, dass einzelne Fahrgäste ohne Reservierung aus Sicherheitsgründen auf Folgezüge umsteigen müssen.

Auf der Weststrecke nutzen im Vergleich zu 2019, dem bisherigen Rekordjahr im Personenverkehr, aktuell um 14 Prozent mehr Reisende die Fernverkehrszüge der ÖBB. Der gesamte Fernverkehr liegt derzeit rund 10 Prozent über den Fahrgastzahlen aus 2019, wobei der grenzüberschreitende Verkehr – sowohl in den Tag- als auch in den Nachtzügen – besonders stark nachgefragt ist. Zugfahren liegt also wieder voll im Trend! Und auch betreffend Sicherheit und Pünktlichkeit gibt es keine Probleme.

Eigentlich hervorragende Nachrichten für die Fahrgäste, für das Klima und für die ÖBB. Wären da nicht die vereinzelten Züge, vor allem am Wochenende oder vor Feiertagen, die leider zu voll sind. So voll nämlich, dass einzelne Fahrgäste ohne Reservierung den Zug verlassen müssen, ehe die Weiterfahrt erfolgen kann. Für die Betroffenen ein extremes Ärgernis, keine Frage. Aber: Sicherheit steht immer an oberster Stelle!

Fakt ist ... Einzelne Fernverkehrszüge – vor allem an Wochenenden oder vor Feiertagen – sind aktuell derart voll, dass Fahrgäste ohne Reservierung die Züge verlassen müssen. So ärgerlich das im Einzelfall ist, so waren davon zuletzt nur 0,02 Prozent unserer Kund:innen betroffen.

Trotz der vereinzelten Zugräumungen der letzten Wochen haben die ÖBB aktuell kein grundsätzliches Kapazitätsproblem. Über einen vollen Tag gesehen haben wir – selbst vor langen Wochenenden – genügend Sitzplätze, um alle Reisenden mitzunehmen. Leider werden aber auch vor verlängerten Wochenenden überwiegend die Verbindungen ab Mittag genutzt. Erschwerend kommt hinzu, dass in Österreich generell wenig reserviert wird: die Reservierungsquote im Fernverkehr liegt nur bei durchschnittlich 10 Prozent. Bei allen anderen Fahrgästen kann der genaue Reisezeitpunkt nur erahnt werden. 

Dennoch: Jeder einzelne Fahrgast, der einen Zug verlassen muss, ist einer zu viel. Die ÖBB stellen daher als Sofortmaßnahme entlang der betroffenen Hauptachsen Richtung Westen und in den Süden Entlastungszüge bereit und führen überall dort wo notwendig und möglich den Railjet in Doppeltraktion. Sollte es dennoch vorkommen, dass die Plätze in den Zügen nicht ausreichen, stehen Ersatz-Busse zur Verfügung. 

Mittelfristig werden wir – beginnend mit 2023 – unsere Sitzplatzkapazität im Fernverkehr um rund 30 Prozent erhöhen: Mit neuen Railjets und einem interregionalen Verkehr, einem Mittelding aus Nah- und Fernverkehr, mit dem die Hauptverkehrsachsen auf der Süd- und der Weststrecke mittels 30 neuer Züge entlastet werden. Insgesamt investieren wir in den nächsten Jahren über vier Milliarden Euro in neue Züge. 

Fakt ist ... Kurzfristig reagieren wir auf überfüllte Züge mit einer verbesserten Lenkung unsere Kund:innen, mit zusätzlichen Entlastungszügen und – wenn notwendig – mit Schienenersatzverkehren. Mittelfristig investieren wir über 4 Milliarden Euro in zusätzliche neue Züge.